Trend der Proteinriegel
Proteinriegel sind längst nicht mehr nur in Fitnessstudios zu finden – sie sind Teil des Alltags geworden. Ob als Snack im Büro, schnelle Mahlzeit unterwegs oder Ergänzung nach dem Sport: Proteinriegel versprechen Energie, Muskelaufbau und Gesundheit. Doch die zentrale Frage bleibt: Sind Proteinriegel tatsächlich gesund, und wie hochwertig ist das enthaltene Eiweiß?
Dieser Blog beleuchtet die wissenschaftlichen Hintergründe, analysiert die Proteinqualität und gibt praxisnahe Tipps für den bewussten Konsum.
1. Warum Eiweiß so wichtig ist
Eiweiß (Protein) ist ein essenzieller Nährstoff für unseren Körper. Es dient als Baustoff für Muskeln, Haut, Enzyme und Hormone. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen eine tägliche Proteinzufuhr von 0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht – bei Sportlern kann der Bedarf deutlich höher liegen (bis zu 2,0 g/kg).
Eine Metaanalyse im British Journal of Sports Medicine (Morton et al., 2018) zeigt, dass eine erhöhte Proteinzufuhr in Kombination mit Krafttraining signifikant den Muskelaufbau fördert.
2. Proteinqualität – nicht jedes Eiweiß ist gleich
Die Qualität von Eiweiß wird durch seine Aminosäurezusammensetzung und Verdaulichkeit bestimmt. Besonders wichtig sind die essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann.
Zur Bewertung wird häufig der Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Score (PDCAAS) oder der neuere DIAAS (Digestible Indispensable Amino Acid Score) genutzt.
- Molkenprotein (Whey) hat einen DIAAS von über 100 – gilt also als „vollwertig“.
- Sojaprotein liegt etwas darunter, ist aber ebenfalls hochwertig.
- Kollagenhydrolysat hingegen enthält wenig essenzielle Aminosäuren und ist als alleinige Proteinquelle ungeeignet.
Die Food and Agriculture Organization (FAO) empfiehlt, Proteine nach DIAAS zu bewerten, da dies die tatsächliche biologische Wertigkeit besser abbildet.
3. Was steckt in Proteinriegeln?
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe von Proteinriegeln zeigt:
- Eiweißquellen: Meist Molkenprotein (Whey), Soja, Milchprotein oder Kollagen.
- Zusatzstoffe: Zuckeralkohole (z. B. Maltit), Ballaststoffe, Süßstoffe.
- Fettquellen: Pflanzenöle, manchmal Palmöl.
- Geschmacksverstärker: Aromen, Schokolade oder Überzüge.
Die gesundheitliche Bewertung hängt stark von der Zusammensetzung ab:
- Ein Riegel mit 20 g hochwertigem Protein und wenig Zucker kann sinnvoll sein.
- Ein Riegel mit 15 g Zucker und minderwertigem Eiweiß unterscheidet sich kaum von einem Schokoriegel.
Eine Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health weist darauf hin, dass verarbeitete Snacks mit hohem Zuckeranteil langfristig das Risiko für Übergewicht und metabolische Erkrankungen erhöhen können – unabhängig vom Proteingehalt.

4. Vorteile von Proteinriegeln
Trotz Kritikpunkten haben Proteinriegel klare Vorteile:
- Bequemlichkeit: Schneller Snack für unterwegs.
- Proteinzufuhr: Besonders praktisch für Sportler nach dem Training.
- Sättigung: Protein fördert die Ausschüttung von Sättigungshormonen (z. B. GLP-1).
Die American Journal of Clinical Nutrition (2015) zeigte, dass proteinreiche Mahlzeiten das Sättigungsgefühl stärker steigern als kohlenhydratreiche Mahlzeiten, was beim Gewichtsmanagement helfen kann.
5. Nachteile und Risiken
Trotz aller Vorteile gibt es auch Schattenseiten:
- Zusatzstoffe: Zuckeralkohole können Verdauungsprobleme verursachen (Blähungen, Durchfall).
- Verarbeitungsgrad: Viele Proteinriegel sind stark verarbeitet, was mit einer höheren Kaloriendichte verbunden ist.
- Minderwertige Proteine: Riegel auf Basis von Gelatine/Kollagen liefern wenig essenzielle Aminosäuren.
Zitat von Hippokrates:
„Lass Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung.“ – ein Gedanke, der uns daran erinnert, dass ein natürlicher Ernährungsansatz oft gesünder ist als stark verarbeitete Snacks.
6. Worauf man beim Kauf achten sollte
Wer Proteinriegel in seinen Alltag integrieren möchte, sollte folgende Punkte beachten:
- Proteinquelle prüfen: Whey, Milchprotein oder Soja sind hochwertiger als Kollagen.
- Zuckergehalt checken: Unter 5 g Zucker pro Riegel ist empfehlenswert.
- Ballaststoffe: Mindestens 3 g Ballaststoffe fördern die Sättigung.
- Kalorien im Blick behalten: Ein Riegel kann 200–300 kcal enthalten.
7. Alternativen zu Proteinriegeln
Manchmal sind natürliche Proteinquellen die bessere Wahl:
- Magerquark mit Früchten
- Griechischer Joghurt
- Nüsse oder Hülsenfrüchte
- Gekochte Eier
Diese liefern hochwertiges Eiweiß, weniger Zusatzstoffe und oft mehr Mikronährstoffe.
Proteinqualität
Proteinriegel sind kein Wundermittel, aber in bestimmten Situationen praktisch: für Sportler, vielbeschäftigte Berufstätige oder auf Reisen. Entscheidend ist die Proteinqualität und die Inhaltsstoffliste.
Wer Riegel bewusst auswählt und nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung nutzt, kann von ihnen profitieren. Gleichzeitig sollte man sich daran erinnern, dass natürliche Lebensmittel meist die gesündere Eiweißquelle darstellen.
„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute essen.“ – frei nach Mahatma Gandhi.

[…] „weniger schädlich“ ist nicht gleichbedeutend mit „gesund“. Die Forschung zeigt zunehmend, dass auch das Verdampfen von Liquids gesundheitliche Folgen für […]